die dritte Mannschaft – Unser Schiedsrichter Tizian Weickenmeier im Interview

die dritte Mannschaft – Unser Schiedsrichter Tizian Weickenmeier im Interview
16
Okt

die dritte Mannschaft (SR-Newsletter PfHV)  –  -Ausgabe Oktober 2023

Jung? Schiedsrichter und Spieler? Das funktioniert!
Dass nicht nur der Handball, sondern jede andere Sportart auch über immer weniger Unparteiische klagt, dürfte mittlerweile bei jedem Sportsfreund angekommen sein. Nicht nur, aber auch mit diesem Hintergrund ist es besonders wichtig im Schiedsrichterwesen auf eine gute Nachwuchsarbeit zu setzen.

Im Pfälzer Handballverband haben Jugendliche die Möglichkeit schon mit 14 Jahren die Schiedsrichterausbildung
zu absolvieren. Tizian Weickenmeier und Nils Hehn sind diesen Weg gegangen und berichten von ihren ersten Erfahrungen auf dem Spielfeld.
Als Tizian Weickenmeier und Nils Hehn Ende September ihre ersten offizielle Spiele als Schiedsrichter leiteten, standen sie nicht zum ersten Mal auf der Platte. Beide durchliefen das Young-Referee-Projekt des PfHV, wo sie schon knapp zwei Jahre Spiele
ihres jeweiligen Heimvereins pfiffen. „Ich hatte bei uns die Spielfeste bei den ganz Kleinen gepfiffen. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich zunächst die Young-Referee-Ausbildung gemacht habe“, erklärt der 15-jährige Tizian Weickenmeier, der beim TuS Heiligenstein in der B-Jugend spielt. Auch der ein Jahr jüngere Nils Hehn absolvierte die Ausbildung zum Young-Referee. „Mich hat es interessiert, eine andere Sichtweise auf das Spiel zu bekommen“, erinnert sich der C-Jugend-Spieler der mHSG Friesenheim/Hochdorf. Gemeinsam mit etwa einem Dutzend anderen Jugendlichen absolvierten die beiden nach der YR-Ausbildung den Schiedsrichterneulingskurs unter der Leitung von Marco Wallenfels. Bei den Gründen, weshalb sie das machten, sind
sich beide einig: auswärts bei anderen Vereinen und auch höhere Spiele pfeifen zu  können. Auch die Entlohnung spielte bei Nils Hehn eine Rolle: „Das ist eine tolle Möglichkeit, mein Taschengeld aufzubessern“, gibt der Neuntklässler offen zu. Tatsächlich
sind 25€ pro Spiel für einen Jugendlichen eine gute Verdienstmöglichkeit.

Ihre ersten Spiele verliefen gut. „Es war sehr ruhig, es gab weder von Zuschauern noch von Spielern Widerrede bei Entscheidungen. Leider war das Spiel etwas unausgeglichen, aber das ist für den Anfang eher gut, weil es dann meistens einfacher ist“, berichtet Weickenmeier. Nils Hehn hatte dagegen gleich ein enges Spiel zu leiten. „Es hat Spaß gemacht. Auf der Tribüne war es sehr ruhig, aber das Spiel war hitzig“, so Hehn. Absolut positiv ist der faire Umgang der jeweiligen Mannschaften, Trainer und Publikum mit
den jungen Schiedsrichtern zu erwähnen, was leider nicht immer der Fall ist. Beide Jungs bekamen von ihrem jeweiligen Schiedsrichtercoach gute Kritiken und wollen so schnell ihre Pfeife nicht an den Nagel hängen. „Als Schiedsrichter möchte ich dabeibleiben und Spaß haben. Als Spieler würde ich gerne so hoch wie möglich spielen“, erzählt Nils Hehn. Auch Tizian Weickenmeier plant zweigleisig: „Als Spieler würde ich gern noch einmal in der RPS spielen und als Referee gerne so hoch wie möglich pfeifen“, betont der Zehntklässler. Die beiden Jungs zeigen eindrucksvoll, dass man als Jugendlicher nicht nur als Spieler, sondern auch als Unparteiischer Spaß haben kann.
Der PfHV unterstützt alle, die diesen Weg gehen möchten und hofft, dass alle Schiedsrichter so fair behandelt werden, wie es Tizian und Nils bei ihren ersten Einsätzen erlebt haben.

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