Handball-Damen: Vize-Pokalsieger 2019

Handball-Damen: Vize-Pokalsieger 2019
23
Apr

Aus „Die Rheinpfalz“ Ausgabe Speyer 23.4.2019:

Friesenheim nutzt jeden Fehler aus

HANDBALL: TSG-Frauen gewinnen Pfalz-Pokal-Finale gegen Heiligenstein 24:17

VON HENNING SCHWARZ

Heiligenstein. Die Überraschung ist ausgeblieben. Das Frauenteam der TSG Friesenheim hat den Pokal des Pfälzer Handball-Verbandes gewonnen. Der favorisierte Oberligist setzte sich beim Pfalzligisten TuS Heiligenstein 24:17 (9:10) durch.

Die Partie war zunächst zerfahren, das Niveau litt anfangs unter Fehlern auf beiden Seiten. Heiligensteins Trainer Michael Erbrecht wollte die TSG mit einer engen Beschattung Johanna Ebels durch Hanna Heinrich überraschen, ließ nach dem 0:2 aber schnell wieder davon ab.Seine Mannschaft verteidigte fortan in einer Art 5:1-Formation, in der Mara Theilmann immer wieder Richtung Ballführerin nach vorne preschte. Heiligenstein glich durch Lea Kröner zum 3:3 aus, die TSG setzte sich, obwohl in der Offensive bei einigen Würfen die Genauigkeit fehlte, auf 5:3 ab. Für Erbrecht die Gelegenheit für eine Auszeit. Danach folgte die beste Phase der Einheimischen. Mit der immer stärker werdenden Sabrina Schrader im Tor schaffte Heiligenstein die 7:5-Führung. Jetzt war das faire Match völlig ausgeglichen. Katja Gabriel setzte für Friesenheim das 9:8 dagegen, erneut Kröner und Michelle Wilde drehten den Spieß bis zur Pause mit dem 10:9 erneut um.

Der Oberligist kam mit viel Schwung aus der Kabine zurück. In kurzer Zeit hatte sich die TSG mit Konterhandball eine 14:10-Führung herausgeworfen. Der TuS kassierte eine Hinausstellung, leistete sich jetzt den einen oder anderen Ballverlust zu viel und Melissa Kögel und Nicki Krick trafen nacheinander im selben Angriff jeweils nur die Latte. Annika Brecht schaltete noch einmal den Turbo ein und verkürzte auf 12:14. Aber in der warmen Rhein-Pfalz-Halle schwanden die Kräfte bei den Gastgeberinnen zusehends. Die Rückraumwürfe landete immer häufiger im mit Größenvorteilen ausgestatteten Friesenheimer Innenblock der 6:0-Deckung. Die Ballgewinne nutzten die Friesenheimerinnen zu Kontertoren– Spätestens mit dem 22:15 war die Frage nach dem Sieger beantwortet.

„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, war Erbrecht hernach nicht unzufrieden. Das primäre Ziel, sich so teuer wie möglich zu verkaufen, sei erreicht worden. TSG-Coach Thorsten Engert bewertete den Erfolg als verdient, war aber mit der Vorstellung in Halbzeit eins nicht zufrieden. Die Leistung nach der Pause sei dem wahren Vermögen seiner Schützlinge schon viel näher gekommen.

Friedhelm Jakob, der scheidende Präsident des Pfälzer Handball-Verbandes, gratulierte dem neuen Pfalzpokalgewinner hernach herzlich und tröstete die unterlegenen Gastgeberinnen mit den launigen Worten: „Immerhin seid ihr Halbzeitmeister.“ Männerwart Manfred Nöther übergab den Wanderpokal an TSG-Spielführerin Anja Wendler.

So spielten sie
TuS Heiligenstein: Sabrina Schrader, Leonie Droll (n.e.) – Michelle Wilde (1), Mara Theilmann (1), Tina Geier (3/1) – Lea Kröner (2), Hanna Heinrich (4) – Sahra Sammet (1) – Annika Brecht (4/2), Sabrina Hoffmann, Vanessa Jösel, Melissa Kögel (1), Nicki Krick, Jessica Weiss.

TSG Friesenheim: Aulenbacher (1. HZ), Walther (2. HZ) – Storzum (1), Ebel (3), Anja Wendler (2/1) – Nina Wendler (3), Wild (1) – Hemmers – Schneider (1), Gabriel (7), Lisa Wendler, Heßler (5), Reis (1) –

Spielfilm: 0:2 (2.), 3:3 (11.), 3:5 (16.), 7:5 (21.), 8:9 (28.), 10:14 (37.), 12:14 (39.), 12:18 (43.), 15:22 (51.), 17:22 (55.), 17:24 (Endstand) – Zeitstrafen: 2/3 – Siebenmeter: 6/3 – 4/1 – Beste Spielerinnen: Schrader, Brecht, Heinrich, Kögel – Aulenbacher, Walther, Gabriel, Heßler – Zuschauer: 180 – Schiedsrichter: Mayer/Landgraf (Göllheim/Eisenberg).