TuS-Volleyballerinnen behaupten sich bei TOP-Turnier in Italien

TuS-Volleyballerinnen behaupten sich bei TOP-Turnier in Italien
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Jan

Erstmals fuhren die Volleyballerinnen des TuS Heiligenstein zum „Moma Winter Cup“ nach Modena, Italien. Sie nahmen mit einer U16 (Jahrgang 2004 u.j.) und einer U18 Mannschaft (Jahrgang 2002 u.j.) an dem hochklassig besetzten Riesenturnier teil: Über 150 Mannschaften spielten 3 Tage lang in den Altersklassen U14, U16 und U18 in über 30 Sporthallen in Modena und Umgebung!  Am Ende stand für die U16 ein hervorragender 17.Platz unter 39 teilnehmenden Mannschaften und für die U18 ein beachtenswerter 40. Platz unter 48 Mannschaften zu Buche. Vor allem aber bestand am Ende des Turniers Gewissheit, dass die Vorderpfälzer Volleyballerinnen auch mit Italiens Spitzenjugendmannschaften mithalten können.

Die Spiele begannen am Donnerstag, 27.12., nachmittags. Die am Vortag angereisten Volleyballerinnen und Begleiter nutzen deshalb den Vormittag, um die Ferrari-Stadt zu erkunden. Gleichzeitig mit ihnen checkte im Hotel übrigens eine chinesische männliche U16-Mannschaft ein, deren Spieler allesamt über 2,00 m maßen, was nicht nur die Römerbergerinnen erstaunen ließ.

In der Vorrunde mussten sich die U16-Heiligensteinerinnen im ersten Spiel trotz gutem Spiels gegen sehr starke Spielerinnen vom Volley Visconteo gleich mit 0:2 (13:25; 13:25) geschlagen geben. Es folgte ein 2:0 Erfolg gegen Real San Zeo Arzignano (25:15; 25:12), was Gruppenplatz 2 bedeutete.

Parallel dazu musste sich die U18 Mannschaft im Tiebreak Sportface Cerretese Volleyball 1:2 (25:23; 17:25; 5:15) und auch Serteco Volley Schule 0:2 (20:25; 12:25) geschlagen geben. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Die Heiligensteinerinnen hatten gegen 2 starke Mannschaften bis zum Schluss gut gekämpft und waren mit ihrer Leistung zufrieden.

Der Tag endete für die U18 Mädels mit der U18 – Spieler/Innen Party. Riesige Stimmung in einem großen Saal voller junger Leute mit fetziger Italo-Musik vom DJ.  Mittendrin unsere Pfälzer Volleyballerinnen, die einzige teilnehmende deutsche U18 Mannschaft, stets umringt von italienischen Volleyballern.

Am nächsten Tag ging es bereits ab 9.00 Uhr für beide Mannschaften weiter. Die U16 begann stark gegen Lupi Estintori San Miniato und lag schon mit 14:9 in Führung, als Zuspielerin Greta Vogel von einer italienischen Spielerin regelrecht abgeschossen wurde. Ein harter Angriffschlag traf sie am Kopf, so dass sie erst einmal verletzt ausgewechselt werden musste. Dies führte leider zum Bruch und die U16-Mädchen verloren das Spiel mit 0:2 (20:25; 14:25). Sie konnten aber das anschließende Spiel  – mit einer mittlerweile wieder lachenden Greta – gegen Duemila12 de`Settesoli aus Rom mit 2:1 Sätzen gewinnen (17:25; 25:21; 15:12). Die Mädels von Lupi Estintori San Miniato flippten aus, feierten die Heiligensteinerinnen ausgiebig und hielten ihnen auf dem Heimweg sogar die Autotüren auf. Sie hatten nämlich zuvor gegen die Römerinnen im Tiebreak verloren und blieben jetzt Dank des Sieges des Vorderpfälzerinnen im Rennen. Hier wurden echte Freundschaften geschlossen, die sich am Abend auf der U16-SpielerInnen Party vertieften.

Die Pointe ist, dass Lupi Estintori San Miniato am Ende das Turnier gewann … dank der Heiligensteinerinnen. Dies zeigt auch, was für Heiligenstein ohne den Abschuss möglich gewesen wäre, … .

Als knapper Zwischenrunden-Dritter (schließlich hatte in dieser Gruppe jeder gegen jeden gewonnen) spielte Heiligenstein jetzt um die Plätze 17 bis 24. Noch am gleichen Nachmittag konnte die Heiligensteinerinnen gegen Cuore Volley San Michele 2:1 (21:25; 25:20; 16:14) gewinnen.

Dann gings auf die Party.

Die U18-Mädchen begannen den  zweiten Spieltag um 9.00 Uhr morgens in der Enzo-Ferrari Sporthalle mit einem 2:0 Sieg (25:20; 25:20) gegen Chieri76-.GS Pino Volley. Es folgte ein 2:1 (22:25; 25:19; 15:10) gegen die französische Mannschaft Volley La Tour Du Pin. Die Mannschaft aus der Nähe von Lyon verstand sich so gut mit den Heiligensteinerinnen, dass sie sie gleich zu ihrem Turnier nach Frankreich einlud. Das letzte Gruppenspiel dieser Zwischenrunde verloren die unter 18-jährigen Heiligensteinerinnen gegen Marina Di Venezia Cav-Tre mit 0:2 Sätzen (23:25; 18:25). Als Gruppenzweiter spielten sie damit um die Plätze 37 bis 40 von 48 teilnehmenden Mannschaften.

Am Abreisetag gewann die U16 das „Länderspiel“ gegen San Marino – trotz langer Partynacht – in 2 knappen Sätzen (24:26; 26:28) und auch das letzte Spiel des Turniers um Platz 17 ging mit 2:0 Sätzen an die Heiligensteinerinnen (25:18; 25:20).

Die U18 musste schon um 8.30 Uhr ran. Sie verlor zunächst gegen Academy 18 Vegati mit 0:2 (12:25; 15:25) und dann auch das abschließende Spiel um Platz 39 gegen Teamspes (25:27; 14:25).

Auch wenn die letzten Spiele verloren gingen, blieb die Stimmung bei den unter 18jährigen konstant gut. Denn auch wenn es um hintere Plätze ging, so nahm das Niveau der Spiele nicht wirklich ab. Bis zum Schluss spielten die Heiligensteinerinnen gegen hochklassige Mannschaften. Sie kämpften bis zum Schluss und waren mit ihrer Leistung zu Recht sehr zufrieden. Auch die gegnerischen Mannschaften mussten gegen Heiligenstein ihr Bestes geben, um zu gewinnen. Das war spätestens an der großen Freude zu sehen, die sie jeweils nach gewonnenen Satz- und Matchball zeigten.

Was blieb den Heiligensteinerinnen in Erinnerung? Vor allem die Freundlichkeit und die Begeisterungsfähigkeit der Italienierinnen. Bei den ersten Spielen war es in den Hallen ruhig. Nur, wenn Heiligenstein spielte, gab es die für uns gewohnten lauten Anfeuerungsrufe innerhalb der Mannschaft. Die Italienerinnen kennen das wohl nicht. Aber sie ließen sich gerne anstecken. So hatten die U18 Heiligensteinerinnen immer viele Zuschauerinnen, die sie zusammen mit den Spielerinnen mit den deutschen Anfeuerungsrufen, -sprüchen und –liedern, deren Bedeutung sie sicher nicht verstanden, anfeuerten. Betreuer Jörn Schwab hob hervor, dass sie sich wirklich zu jeder Zeit als Gast gefühlt haben, sehr gut aufgenommen von netten Italienern. Alle Mitgereisten lobten die perfekte Organisation. In jeder der 30 Hallen waren vom Ausrichter feste Schiedsrichter installiert, die gut und unaufgeregt pfiffen. So gab es auch da keinerlei Unstimmigkeiten.

Natürlich überraschten die vielen starken italienischen Jugendmannschaften. Dass in Italien Volleyball einen hohen Stellenwert genießt war bereits daran erkennbar, dass ausnahmslos alle italienischen Mannschaften bis zu den hinteren Plätzen sowohl professionell einheitlich ausgestattet waren als auch sich professionell zu verhalten wussten. Trainer Erhard Rein zeigte sich ebenfalls begeistert von dem Turnier und vor allem von der gezeigten Leistung seiner Vollerballerinnen. „Ein Turnier auf so hohem Niveau kennen wir hier gar nicht. Bei jedem Spiel mussten die Spielerinnen aufgrund der Leistungsfähigkeit der Gegnerinnen bis an ihre Grenzen und darüber hinaus gehen. Das sind wir hier gar nicht gewohnt. Und das war auch der Unterschied, den die Italienierinnen unseren Spielerinnen voraushaben. Dennoch haben alle unfassbar gut auf einem Niveau gespielt, das sie zuvor noch nicht hatten. Besonderes Lob erhielt Emelita Semsovic, die einen sensationellen 2. Tag erwischte, und Anna Mast, die sowohl als Angreifer als auch als Zuspielerin zum Einsatz kam und alle Positionen glänzend ausfüllte.

Übrigens gewann die chinesische U16-Mannschaft ihren Wettbewerb.